,

Gefühle benennen – warum ein kleines Wörtchen so große Wirkung hat

Gefühle benennen – warum ein kleines Wörtchen so große Wirkung hat

„Ich fühl mich einfach… keine Ahnung. Irgendwie schlecht.“
Kommt dir das bekannt vor? Vielleicht von dir selbst oder von jemandem, den du kennst? Viele Menschen spüren, dass „etwas nicht stimmt“, aber ihnen fehlen die Worte dafür. Dabei liegt in der Fähigkeit, Gefühle klar und präzise zu benennen, eine enorme Kraft. Sie ist ein Schlüssel zu emotionaler Gesundheit, innerer Klarheit und gelingenden Beziehungen.
Als Mentaltrainerin erlebe ich immer wieder, wie transformierend dieser scheinbar kleine Schritt sein kann. In diesem Beitrag erfährst du, warum das Benennen von Gefühlen so wichtig ist – und wie du es üben kannst.

1. Gefühle benennen schafft Klarheit
Wenn wir sagen: „Ich bin wütend“, ist das schon ein Anfang. Aber welche Art von Wut ist es? Fühle ich mich ungerecht behandelt, machtlos, frustriert oder verletzt? Je präziser wir das Gefühl benennen, desto besser verstehen wir uns selbst – und das ist der erste Schritt zur Veränderung.
Sprache formt Bewusstsein. Wer viele Gefühlswörter kennt, kann differenzierter wahrnehmen, was in ihm oder ihr vorgeht – und entsprechend reagieren.

2. Gefühle benennen reguliert Emotionen
Studien aus der Emotionsforschung zeigen: Wenn wir ein Gefühl in Worte fassen, wird es messbar weniger intensiv erlebt. Das nennt sich affektives Labeling – ein beruhigender Effekt, weil unser Gehirn vom emotionalen Reaktionsmodus in einen reflektierenden Zustand wechselt.
Statt das Gefühl zu „unterdrücken“ (was selten funktioniert), wird es integriert und verliert an Macht. Das kann gerade bei intensiven Emotionen wie Angst, Wut oder Scham sehr entlastend wirken.

3. Wer Gefühle benennen kann, versteht seine Bedürfnisse
Gefühle sind nicht das Ende – sie sind der Wegweiser. Hinter jedem Gefühl steht ein unerfülltes oder erfülltes Bedürfnis:
• Wut → vielleicht: Mein Bedürfnis nach Gerechtigkeit wurde verletzt.
• Traurigkeit → vielleicht: Ich brauche Verbindung oder Trost.
• Freude → vielleicht: Mein Wunsch nach Sinn oder Zugehörigkeit ist erfüllt.

Wenn du weißt, was du fühlst, kannst du herausfinden, was du brauchst.

4. In Beziehungen wird alles leichter
Missverständnisse entstehen oft, weil Menschen über ihre Gefühle hinweggehen oder sie nur allgemein ausdrücken. Wer sagt:
„Du hörst mir nie zu!“
sendet eine Anklage.

Wer hingegen sagen kann:
„Ich fühle mich gerade übersehen und wünsche mir, dass du mir deine Aufmerksamkeit schenkst“,
öffnet eine Tür.

Authentische Kommunikation beginnt mit dem Benennen des eigenen inneren Zustands. Es macht dich nicht schwach, sondern ehrlich und nahbar.

5. Gefühle benennen kann man lernen
Viele Menschen haben nie gelernt, ihre Gefühle differenziert auszudrücken. Das ist keine Schwäche – es ist ein Trainingsfeld. Und wie beim Muskelaufbau: Je öfter du übst, desto leichter wird es.

Ein einfacher Start:
• Nimm dir täglich einen Moment und frage dich: „Was fühle ich gerade?“
• Suche nach genaueren Begriffen (nicht nur „gut/schlecht“, sondern z. B. „ruhig“, „angespannt“, „hoffnungsvoll“, „unsicher“)
• Nutze ggf. eine Gefühlsliste oder eine Emotionskarte – visuelle Hilfen unterstützen das Lernen

Fazit: Worte für Gefühle sind Werkzeuge für inneres Wachstum

Das genaue Benennen von Gefühlen ist kein Luxus, sondern eine der zentralen Fähigkeiten emotionaler Intelligenz. Es stärkt die Selbstbeziehung, verbessert den Umgang mit Stress, vertieft Beziehungen und unterstützt ein gesundes, authentisches Leben.
Wenn du magst, probiere es gleich heute aus:

Welches Gefühl begleitet dich gerade – und wie genau kannst du es benennen?

Du möchtest tiefer einsteigen?
In meinem Mentaltraining lernst du, wie du den Zugang zu deinen Gefühlen stärkst und sie als kraftvolle Ressource nutzen kannst – für mehr innere Klarheit, emotionale Balance und echte Veränderung.
Schreib mir gern oder vereinbare ein kostenloses Kennenlerngespräch.