Mach den Selbsttest!

Vergebung ist kein leichter Schritt – und trotzdem einer der wichtigsten. Ob du von einer nahestehenden Person verletzt wurdest oder dir selbst etwas nicht verzeihen kannst: Der Schmerz bleibt oft hängen. Und genau dieser Schmerz hindert uns daran, loszulassen.

Dabei ist Vergebung kein Akt der Schwäche, sondern der Selbststärkung. Sie hilft dir, emotionalen Ballast abzuwerfen und innerlich frei zu werden. Aber warum fällt sie uns so schwer?

Warum es uns schwerfällt zu vergeben
1. Emotionale Verletzungen sitzen tief
Wenn wir verletzt wurden, bleiben Wut, Trauer und Groll oft lange bestehen. Studien zeigen: Menschen, die nicht vergeben können, leiden häufiger unter Angstzuständen, Depressionen und anhaltendem Stress. Unverarbeitete Emotionen binden Energie – jeden Tag aufs Neue.

2. Vergebung macht verletzlich
Zu vergeben bedeutet, sich zu öffnen. Und genau das macht Angst: Was, wenn ich wieder enttäuscht werde? Dieses Risiko blockiert viele Menschen – doch es hält sie gleichzeitig in alten Mustern gefangen.

3. Missverständnisse über Vergebung
Viele denken, Vergebung heißt: ‚Ich finde gut, was passiert ist.‘ Aber das ist falsch. Vergebung bedeutet: Ich befreie mich von dem, was mich innerlich auffrisst – ohne das Verhalten des anderen gutzuheißen.

Was die Forschung sagt: Vergebung verändert dein Leben
Vergebung wirkt – messbar. Studien aus der Gesundheitspsychologie und der Positiven Psychologie belegen, dass Vergebung:
– Stress reduziert
– Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugt
– das Immunsystem stärkt
– die Schlafqualität verbessert
– das Selbstwertgefühl hebt

Zudem zeigen Forschungen, dass Menschen, die regelmäßig vergeben, stabilere Beziehungen führen und resilienter mit Krisen umgehen. Vergebung macht nicht schwach – sie macht stark.

Der Vergebungstest: Wie gehst du mit alten Verletzungen um?
Beantworte diese vier Fragen ehrlich:
1. Wie oft denkst du an eine bestimmte Verletzung aus der Vergangenheit?
– a) Oft
– b) Manchmal
– c) Selten oder nie
2. Was fühlst du, wenn du an die Person denkst, die dich verletzt hat?
– a) Wut
– b) Wut und Mitgefühl
– c) Überwiegend Mitgefühl
3. Glaubst du, dass Vergebung dir inneren Frieden bringen könnte?
– a) Nein
– b) Vielleicht
– c) Ja
4. Wie leicht fällt es dir grundsätzlich, anderen zu vergeben?
– a) Sehr schwer
– b) Manchmal
– c) Relativ leicht

Auswertung
– Überwiegend a:
Du trägst noch viel ungelösten Schmerz in dir. Vergebung erscheint dir noch weit weg – aber vielleicht ist genau jetzt der Moment, den ersten Schritt zu gehen. Nicht für andere. Für dich.
– Überwiegend b:
Du erkennst das Potenzial von Vergebung, aber es fällt dir noch schwer, loszulassen. Vielleicht brauchst du neue Perspektiven oder Unterstützung dabei, den inneren Knoten zu lösen.
– Überwiegend c:
Du hast bereits einen gesunden Umgang mit Vergebung entwickelt. Du weißt, dass sie dir hilft, klarer, leichter und freier zu leben. Behalte diesen Weg bei.

Fazit: Vergebung beginnt bei dir
Vergebung ist kein Gefallen an andere – sondern ein Geschenk an dich selbst.
Sie bedeutet nicht zu vergessen. Sie bedeutet, dich nicht länger von der Vergangenheit bestimmen zu lassen.

Wenn du herausfinden willst, wie Vergebung konkret für dich funktionieren kann – oder wie du endlich loslassen lernst:

👉 Dann sichere dir jetzt ein kostenloses, unverbindliches Infogespräch.
Wir schauen gemeinsam, wo du stehst und welche nächsten Schritte dir helfen könnten.

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Hinweis:
Dieser Beitrag richtet sich an Menschen, die alltägliche Verletzungen, Enttäuschungen oder zwischenmenschliche Konflikte aufarbeiten möchten. Bei schweren Traumata – etwa Missbrauch, Gewalt oder systematischer psychischer Manipulation – ist der Weg zur Heilung ein anderer. In solchen Fällen steht nicht Vergebung im Vordergrund, sondern Schutz, Stabilität und professionelle therapeutische Begleitung. Vergebung kann Teil eines späteren Prozesses sein, muss es aber nicht. Du allein bestimmst, was sich für dich richtig anfühlt.

„Ich fühl mich einfach… keine Ahnung. Irgendwie schlecht.“
Kommt dir das bekannt vor? Vielleicht von dir selbst oder von jemandem, den du kennst? Viele Menschen spüren, dass „etwas nicht stimmt“, aber ihnen fehlen die Worte dafür. Dabei liegt in der Fähigkeit, Gefühle klar und präzise zu benennen, eine enorme Kraft. Sie ist ein Schlüssel zu emotionaler Gesundheit, innerer Klarheit und gelingenden Beziehungen.
Als Mentaltrainerin erlebe ich immer wieder, wie transformierend dieser scheinbar kleine Schritt sein kann. In diesem Beitrag erfährst du, warum das Benennen von Gefühlen so wichtig ist – und wie du es üben kannst.

1. Gefühle benennen schafft Klarheit
Wenn wir sagen: „Ich bin wütend“, ist das schon ein Anfang. Aber welche Art von Wut ist es? Fühle ich mich ungerecht behandelt, machtlos, frustriert oder verletzt? Je präziser wir das Gefühl benennen, desto besser verstehen wir uns selbst – und das ist der erste Schritt zur Veränderung.
Sprache formt Bewusstsein. Wer viele Gefühlswörter kennt, kann differenzierter wahrnehmen, was in ihm oder ihr vorgeht – und entsprechend reagieren.

2. Gefühle benennen reguliert Emotionen
Studien aus der Emotionsforschung zeigen: Wenn wir ein Gefühl in Worte fassen, wird es messbar weniger intensiv erlebt. Das nennt sich affektives Labeling – ein beruhigender Effekt, weil unser Gehirn vom emotionalen Reaktionsmodus in einen reflektierenden Zustand wechselt.
Statt das Gefühl zu „unterdrücken“ (was selten funktioniert), wird es integriert und verliert an Macht. Das kann gerade bei intensiven Emotionen wie Angst, Wut oder Scham sehr entlastend wirken.

3. Wer Gefühle benennen kann, versteht seine Bedürfnisse
Gefühle sind nicht das Ende – sie sind der Wegweiser. Hinter jedem Gefühl steht ein unerfülltes oder erfülltes Bedürfnis:
• Wut → vielleicht: Mein Bedürfnis nach Gerechtigkeit wurde verletzt.
• Traurigkeit → vielleicht: Ich brauche Verbindung oder Trost.
• Freude → vielleicht: Mein Wunsch nach Sinn oder Zugehörigkeit ist erfüllt.

Wenn du weißt, was du fühlst, kannst du herausfinden, was du brauchst.

4. In Beziehungen wird alles leichter
Missverständnisse entstehen oft, weil Menschen über ihre Gefühle hinweggehen oder sie nur allgemein ausdrücken. Wer sagt:
„Du hörst mir nie zu!“
sendet eine Anklage.

Wer hingegen sagen kann:
„Ich fühle mich gerade übersehen und wünsche mir, dass du mir deine Aufmerksamkeit schenkst“,
öffnet eine Tür.

Authentische Kommunikation beginnt mit dem Benennen des eigenen inneren Zustands. Es macht dich nicht schwach, sondern ehrlich und nahbar.

5. Gefühle benennen kann man lernen
Viele Menschen haben nie gelernt, ihre Gefühle differenziert auszudrücken. Das ist keine Schwäche – es ist ein Trainingsfeld. Und wie beim Muskelaufbau: Je öfter du übst, desto leichter wird es.

Ein einfacher Start:
• Nimm dir täglich einen Moment und frage dich: „Was fühle ich gerade?“
• Suche nach genaueren Begriffen (nicht nur „gut/schlecht“, sondern z. B. „ruhig“, „angespannt“, „hoffnungsvoll“, „unsicher“)
• Nutze ggf. eine Gefühlsliste oder eine Emotionskarte – visuelle Hilfen unterstützen das Lernen

Fazit: Worte für Gefühle sind Werkzeuge für inneres Wachstum

Das genaue Benennen von Gefühlen ist kein Luxus, sondern eine der zentralen Fähigkeiten emotionaler Intelligenz. Es stärkt die Selbstbeziehung, verbessert den Umgang mit Stress, vertieft Beziehungen und unterstützt ein gesundes, authentisches Leben.
Wenn du magst, probiere es gleich heute aus:

Welches Gefühl begleitet dich gerade – und wie genau kannst du es benennen?

Du möchtest tiefer einsteigen?
In meinem Mentaltraining lernst du, wie du den Zugang zu deinen Gefühlen stärkst und sie als kraftvolle Ressource nutzen kannst – für mehr innere Klarheit, emotionale Balance und echte Veränderung.
Schreib mir gern oder vereinbare ein kostenloses Kennenlerngespräch.

Kollektives Trauma, Menschlichkeit & der Weg zurück zu dir

🌀Warum die Vergangenheit in uns weiterlebt

Und was du tun kannst, um heute Menschlichkeit zu stärken

Es gibt Dinge, die tief in uns wirken – auch wenn wir sie selbst nie erlebt haben.
Krieg, Gewalt, Spaltung: Die großen Traumata der Menschheit hinterlassen Spuren.
Nicht nur in der Geschichte – sondern in unseren Körpern, Familien und unserer Kultur.

Kollektives Trauma ist wie ein Echo.
Du hörst es nicht – aber du fühlst es:
In innerer Unruhe, Überforderung, Kontrollmustern, emotionaler Taubheit.

Doch dort, wo Trauma wirkt, liegt auch das Potenzial für Heilung.

🔍 Was ist kollektives Trauma?

Kollektives Trauma ist kein einzelnes Ereignis, sondern ein Zustand.
Ein Schatten, der ganze Gesellschaften durchdringt.

Es entsteht durch:
• langanhaltende Angst und Ohnmacht
• Krieg und Ausgrenzung
• systemische Gewalt

Und es wird weitergegeben – über Generationen hinweg.

In einer Welt voller Krisen, Spaltung und Kälte wird dieser Schmerz wieder aktiviert.
Aber wir sind nicht machtlos.

Bewusstheit, Verbindung und liebevolle Präsenz

sind unsere stärksten Kräfte der Heilung.

🌿 Der Weg zurück zu dir

Wie du Heilung bei dir selbst beginnen kannst

Heilung beginnt nicht mit Aktion, sondern mit Achtsamkeit.
Mit einem Gedanken.
Einem Atemzug.
Dem Mut, dich deinem Innersten zuzuwenden.
Ich begleite dich – traumasensibel, körperlich, geistig und seelisch.

💆 In meiner Praxis

Balharmonication

biete ich dir:
• 🧠 Mentaltraining mit traumasensibler Haltung
• 🤝 Sozialbegleitung bei Übergängen, Krisen & Neuorientierung
• 💆‍♀️ Cranio Sacrale Körperarbeit, die dein Nervensystem beruhigt und Spannung löst
• 🛡️ Einen geschützten Raum, in dem du dich wieder sicher und würdevoll spüren darfst

  • Du darfst dich erinnern.
  • Du darfst dich fühlen.
  • Du darfst heilen.

🌍 Menschlichkeit als gesellschaftliche Kraft

Heilung ist kein Privileg – sie ist ein Beitrag.

Ein Beitrag zu einer neuen Kultur.

Denn:
👉 Wenn wir uns selbst wieder spüren, können wir andere wieder sehen.
👉 Wenn wir andere sehen, entsteht Mitgefühl.
👉 Und wenn Mitgefühl lebendig wird, verändert sich Gesellschaft.

Darum ist es wichtig, dass wir erinnern.
Nicht aus Schuld – sondern aus Verantwortung:
Für das Leben. Für einander. Für das, was wir gemeinsam gestalten wollen.

📞 Komm ins Gespräch – mit dir & mit mir

Wenn du diesen leisen Ruf in dir spürst:
“Ich möchte etwas in mir heilen, verändern, verstehen.”
Dann melde dich gerne – unverbindlich, behutsam und in deinem Tempo:

📞 Telefon: +43 650 88 87 816
🌐 Website: www.balharmonication.at
📍 Ort: Balharmonication – Silvia Groser – Raum für ganzheitliche Begleitung

Sanfte Wege der Begleitung bei Trauer

Wenn ein geliebter Mensch von uns geht, ist da oft ein tiefer Riss – nicht nur im Leben der Trauernden, sondern auch in dem der Freunde, Nachbarn oder Bekannten, die helfen wollen. Doch wie kann man begleiten, wenn man selbst sprachlos ist?

Wenn Zuhören zum Geschenk wird

Es braucht nicht viele Worte. Es braucht ein offenes Herz.
Wenn ein Freund trauert, ist das Wertvollste oft nicht ein gut gemeinter Ratschlag, sondern stilles, aufrichtiges Zuhören. Ohne Eile. Ohne Bewertung. Nur da sein.

„Ich bin da. Nicht um zu erklären. Sondern um mit dir zu atmen.“
Ein Moment der Stille kann mehr Trost spenden als tausend Erklärungen.

Die stille Kraft der Präsenz
Vielleicht wissen Sie nicht, was Sie sagen sollen – und das ist in Ordnung. Die stille Präsenz, ein gemeinsamer Spaziergang, eine warme Decke, eine Tasse Tee: All das sagt oft mehr als Worte.
„Ich komme einfach vorbei. Wir müssen nichts tun. Ich bin einfach bei dir.“
Es geht nicht um Aktivität, sondern um Nähe. Um das Spüren, dass jemand da ist.

Unsicherheiten dürfen sein – auch bei flüchtigen Begegnungen

Trauer macht oft auch uns als Freunde oder Bekannte unsicher. Was ist richtig? Was zu viel?
Erlauben Sie sich, nicht perfekt zu sein. Es reicht, ehrlich zu sein. Und sanft.
„Ich weiß nicht genau, was dir gerade guttut, aber ich bin da – und bleibe es.“
Auch wenn Sie nur ein Nachbar oder entfernter Bekannter sind: Ihre kleine Geste kann viel bewirken. Ein freundlicher Blick, ein kurzes „Mein Beileid“ oder ein liebevolles Nicken auf der Straße ist besser als Schweigen. Es tut weh, wenn Menschen aus Unsicherheit auf Distanz gehen – manchmal sogar die Straßenseite wechseln. Trauernde spüren das.
Ein offenes Herz zeigt sich auch in kleinen Dingen. Es reicht oft schon, nicht auszuweichen.
„Ich habe gehört, was passiert ist – das tut mir sehr leid. Ich denke an Sie.“

Hände, die helfen – mit Bedacht

Manchmal hilft ein konkreter Vorschlag mehr als ein offenes Angebot. Nicht: „Meld dich, wenn du was brauchst.“ Sondern:
„Ich gehe morgen einkaufen. Soll ich dir etwas mitbringen?“ „Ich koche heute Abend. Ich bring dir eine Portion vorbei, ja?“
Diese kleinen Gesten sind wie Anker im Sturm.

Erinnern heißt lieben

Erinnerungen teilen kann heilsam sein. Nicht, um in der Vergangenheit zu verharren, sondern um die Verbindung zu würdigen, die bleibt.
„Weißt du noch, wie wir alle zusammen…“
„Er hat immer so herzlich gelacht, das werde ich nie vergessen.“
So wird der Verstorbene nicht zur Leerstelle, sondern zum leisen Begleiter.

Einladung zur Vertiefung

Wenn du spürst, dass du dich diesem Thema mit mehr Tiefe widmen möchtest, lade ich dich herzlich zu meinem Training ein: „Sanft begleiten – Freunde in Trauer unterstützen“.
Wir erkunden dort, wie wir mit Mitgefühl, Klarheit und innerer Ruhe für andere da sein können – und auch für uns selbst.

Mehr Infos und Anmeldung findest du hier

Trauer verlangt keine Lösungen. Nur Wahrhaftigkeit.

Willkommen auf einem Blog über die stille Kraft des Augenblicks


Es gibt einen Raum.
Zwischen Reiz und Reaktion.
Zwischen Plan und Umbruch.
Zwischen dem Impuls zu handeln – und der Entscheidung, es sein zu lassen.

In diesem Raum geschehen Wunder. Leise. Unauffällig. Und oft vollkommen unbeachtet.

Dieser Blog widmet sich genau diesen Momenten.


Warum „Zwischen den Momenten“?

Wir leben in einer Welt, die vom Handeln geprägt ist. Entscheidungen sollen schnell getroffen, Probleme sofort gelöst, Fragen sofort beantwortet werden.
Aber was, wenn gerade im Nicht-Tun das Wesentliche geschieht?

Was, wenn die größte Kraft darin liegt, nicht zu handeln – sondern zu vertrauen?


Was dich hier erwartet:

In kurzen, wahren oder inspirierten Geschichten erzähle ich von kleinen Momenten der Wandlung. Von Situationen, in denen Menschen nichts erzwungen, sondern etwas zugelassen haben. Wo das Leben selbst die Wende brachte – leise, aber bestimmt.

Jede Geschichte endet mit zwei Dingen:
Reflexionsfragen, die dich einladen, in dich hineinzuhorchen
einem kleinen Impuls, der dich sanft durch deinen Alltag begleiten darf


Was dieser Blog nicht ist:
• kein Ratgeber mit „5 Tipps für…“
• kein Selbstoptimierungsprojekt
• kein Ort für Lautstärke, Belehrung oder Bewertung


Und was er sein könnte:

Ein Ort zum Durchatmen.
Zum Wiedererinnern.
Zum Loslassen und Seinlassen.

Vielleicht findest du dich in einer Geschichte wieder. Vielleicht erinnerst du dich an deine eigene stille Wende. Vielleicht beginnst du, dieser Stille mehr Raum zu geben.


Zum Start: Eine Einladung

Lies eine Geschichte.
Nur eine.
Dann leg dein Handy weg. Schließe die Augen. Und spüre nach.
Nicht, um etwas zu erreichen, sondern um einfach zu merken: Du bist da. Jetzt. Im Moment dazwischen.

Danke, dass du hier bist.
Wir sehen uns – zwischen den Momenten.


1. Die E-Mail, die nie abgeschickt wurde

Geschichte:
Nina hatte die perfekte Antwort verfasst. Scharf, durchdacht, gerechtfertigt. Ihr Chef hatte sie übergangen, wieder einmal. Sie wollte Klarheit schaffen, sich behaupten.
Aber etwas hielt sie zurück.
Sie atmete. Wartete. Schickte die E-Mail nicht ab. Stattdessen ging sie spazieren.
Zwei Tage später kam der Chef auf sie zu. Entschuldigte sich. Sprach von einem Missverständnis.
Nina hatte nichts getan – und doch war alles geschehen.

Reflexionsfragen:
• Muss ich immer sofort handeln, oder darf ich mir erlauben, erst einmal still zu werden?
• Wann war das letzte Mal, dass etwas ohne mein Eingreifen gut geworden ist?

Impuls für dich:
Vertrauen entsteht im Raum zwischen Impuls und Reaktion. Manchmal ist genau dort die Magie.


2. Der verpasste Bus

Geschichte:
Tom verpasste den Bus zur Arbeit. Wieder mal. Früher hätte er geflucht, sich verurteilt, den Tag abgehakt.
Heute ließ er es geschehen.
Er setzte sich auf die Bank, atmete tief, beobachtete. Ein alter Mann setzte sich neben ihn, sprach ihn an.
Sie redeten.
Der Mann kannte jemanden, der jemanden kannte – und so kam Tom Wochen später zu dem Job, der ihn wirklich erfüllte.
Der verpasste Bus war ein Geschenk.

Reflexionsfragen:
• Wie gehe ich mit unerwarteten Umwegen um?
• Könnte genau jetzt etwas Größeres am Wirken sein, das ich noch nicht sehe?

Impuls für dich:
Was sich wie Stillstand anfühlt, kann in Wahrheit eine Weichenstellung sein.


3. Die stille Entscheidung

Geschichte:
Sarah stand am Rand der Trennung. Die Beziehung war nicht toxisch, aber sie war eng geworden – ohne Tiefe.
Sie musste nicht kämpfen, nicht analysieren.
Sie wurde still. Hörte hin. Blieb in der Wohnung, obwohl sie schon eine Tasche gepackt hatte.
Ihr Partner kam abends früher nach Hause.
Er weinte. Zum ersten Mal in acht Jahren.
Aus der Stille kam Nähe. Und eine neue Ehrlichkeit.

Reflexionsfragen:
• Was geschieht, wenn ich aufhöre, Lösungen zu erzwingen?
• Welche Kraft liegt im einfachen Dasein?

Impuls für dich:
Stille ist keine Leere – sie ist das Tor zur tieferen Wahrheit.


4. Der Unternehmer und die eine Nacht Schlaf

Geschichte:
Jamal sollte entscheiden: Vertrag unterschreiben oder nicht? Millionen standen auf dem Spiel.
Die Zahlen sagten Ja. Sein Bauch schwieg.
Er ließ die Entscheidung eine Nacht ruhen.
Am Morgen war da Klarheit – nicht laut, aber sicher.
Er lehnte ab. Drei Wochen später kam ein besseres Angebot.
Nicht durch Aktion, sondern durch Vertrauen.

Reflexionsfragen:
• Wo handle ich aus Druck, statt aus innerer Stimmigkeit?
• Wie würde es sich anfühlen, der Stille mehr Raum zu geben?

Impuls für dich:
Manche Entscheidungen reifen in der Nacht wie Früchte. Lass sie hängen, bis sie von selbst in deine Hand fallen.


5. Der Workshop, der nicht stattfand

Geschichte:
Maria hatte alles vorbereitet – ein Meditations-Workshop im Park. Doch es regnete. Kein Teilnehmer kam.
Sie saß trotzdem unter dem Pavillon. Spürte den Regen.
Eine Frau mit Hund blieb stehen. Sie kamen ins Gespräch.
Die Frau war Redakteurin. Fragte, ob Maria einen Artikel schreiben wolle.
Der Artikel ging viral. Der Workshop fand nie statt. Doch alles hatte sich entfaltet.

Reflexionsfragen:
• Kann ich auch dann vertrauen, wenn meine Pläne nicht aufgehen?
• Was, wenn das Wesentliche geschieht – auch ohne mein Zutun?

Impuls für dich:
Wenn nichts geschieht wie geplant, geschieht oft das, was wirklich zählt.